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Historische Gasthäuser
Blumberg-Achdorf
Landgasthof Scheffellinde
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Anekdoten & Mehr

Wuhrwiebli und Wuhrkatz

Die Landschaft wird hier von der Wutach geprägt, deren Quellgebiet an den Osthängen des Feldbergs liegt. Dort entspringt sie, heißt “Seebach“, fließt später als „Gutach“ durch den Titisee und verlässt diesen als wilde oder "wütende" Wutach.

Früher erzählte man sich von einem geisterhaften Wesen, das unten am Fluss, ganz in der Nähe der "Scheffellinde", sein Unwesen trieb. Beim Wutachwehr zwischen Aselfingen und Achdorf spukten das „Wuhrwiebli“ und die „Wuhrkatz“. Manche hatten, vor allem bei Dunkelheit, Angst am Wehr vorbeizugehen.
Bild vergrößern Die Wutach: gemächlich und heiter
Bild vergrößern oder geheimnisvoll und schwermütig
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Bild vergrößern Hier an der Wuhrmündung wurde oft ein Brummen und Fauchen vernommen und glühende Augen sorgten für Entsetzen. Manch einen nächtlichen Wanderer hat die „Wuhrkatz“ verleitet den Weg zu verlassen, so dass er sich verirrte.

Die alte Mogeren Mühle

Wenn man von Achdorf auf dem unteren Weg an der Wutach entlang durch die Flühen in Richtung Grimmelshofen wandert, stößt man am Ufer auf einen großen Mühlstein. Er muss wohl schon lange dort liegen, denn durch das Achsloch ist bereits ein stattlicher Baum gewachsen. Er ist ein letztes Zeichen der Mogeren-Mühle, die über 150 Jahre an dieser Stelle stand. Aus einer alten Urkunde wissen wir, dass schon 1736 zwei Fützener Müller an der Wutach im Gebiet Mogern eine Mühle und eine Säge errichtet hatten. Sie wurde nötig, da die Mühle oben in Fützen im Sommer nicht genug Wasser hatte. Im Winter hatten die Mogerenmüller große Mühe, damit ihnen die vorbeischwimmenden Eisschollen nicht das Mühlrad zerstörten. Ein gewaltiges Hochwasser riss Mühle und Säge mit sich fort. Darauf hin baute man sie nicht mehr auf.
(Nach Bernhard Prillwitz „Blumberg-Sagen und Geschichten“, Stadt Blumberg 2000)
Bild vergrößern "... auf dem unteren Weg an der Wutach entlang ... in Richtung Grimmelshofen" wäre dann in Pfeilrichtung (Karte: Stadt Blumberg + Naturpark Südschwarzwald). Aber nicht nur die erwähnte Mogeren-Mühle ist verschwunden, heute erinnern
Bild vergrößern ...oft nur noch Flur- und Wegenamen an die vielen rund um Blumberg seit dem Mittelalter noch bis ins 20. Jahrhundert betriebenen Mühlen. Es gibt jedoch sehenswerte Museumsmühlen (s. "Tipps + Touren"). Oben: Reste eines Mühlsteins bei der "Scheffellinde".

Scheffels große Liebe

Josef Viktor von Scheffel (1826-1886) der Namenspatron der Scheffellinde war damals schwer verliebt. Als 31jähriger stand der Literat in den Diensten des Fürsten zu Fürstenberg. Von Donaueschingen aus wanderte Scheffel bis in den Hegau und kehrte besonders gerne in der Linde ein, wo er von der Haustochter Josefine, einer Ahnin der heutigen Wirtsleute(!!), bedient wurde. Das schmucke Mädchen hatte es ihm ziemlich angetan. Er verewigte die Schöne beispielsweise in seiner Erzählung „Juniperus“. Weshalb sich keine tiefere Bindung entwickelte ist nicht bekannt, vielleicht war eine Wirtstochter für den Doktor der Rechte nicht standesgemäß. Mit seiner späteren Frau jedenfalls wurde der sensible Künstler nicht so recht glücklich.
Bild vergrößern Oben: Josef V. von Scheffel, ca. 50 Jahre alt; rechts Wirtstochter Josefine, in die er mit 30 verliebt war.
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Bild vergrößern Mag Scheffel auch der schönen Lindenwirtstochter nachgetrauert haben,
Bild vergrößern ... tröstete ihn danach sicher manch fröhlicher Umtrunk mit Freunden

Zum 475jährigen Familien- und Gasthausjubiläum wollen wir im Laufe des Jahres 2018 an dieser Stelle einen kleinen "Scheffel - Reader" mit viel Bezug zur Scheffellinde als Download einstellen

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Literaturtipps und weitere Infoquellen

SCHEFFEL:
Eine Vielzahl seiner Werke nebst Sekundärem ist über die einschlägigen Vertriebswege im Angebot (sowohl zeitgenössisch als auch antiquarisch); siehe auch die unten angebotenen Links zu weiteren Quellen

SCHEFFELLINDE + BLUMBERG:
„Chronik der Scheffellinde Achdorf“, Herausgegeben von Fam. Wiggert, o.J.
"Die Geschichte der Stadt Blumberg", Herausgeber Joachim Sturm, Blumberg1995
Paul Willimski „Blumberg-Achdorf einst und jetzt“, Stadt Blumberg 1978
Günter M. Walcz „Doggererz in Blumberg“, Südkurier Verlag 1983

WUTACHTAL:
Führer durch das lebendige Naturmuseum Wutachschlucht und Umgebung, erhältlich in der Tourist-Info
Naturenergie in der Wutachregion, erhältlich in der Tourist-Info
„Der Wutach entlang“, Neujahrsblatt der naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen, Nr. 52/2000
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Bild vergrößern Auch die "Scheffellinde" verfügt über eine kleine feine Bibliothek mit Werken ihres Namengebers.